SFEC
Weekend 2025 Bulle

17./18./19. Januar 2025

Liebe Chorkünstlerinnen und Chorkünstler!

Waren Sie schon mal dabei? Dann wissen Sie bereits, was das Schweizer Highlight für alle ambitionierten Sängerinnen und Sänger ist: Das jährliche Chorweekend der SFEC!
2025 sind wir hierfür zu Gast in Bulle dem charmanten wie dynamischen Zentrum von Greyerz. Dort entdecken wir auf musikalische Weise den Rösti-Graben im Chorgesang zwischen Lutherianischer und Gregorianischer Chortradition und feiern den wohl grössten Schweizer Komponisten des 20. Jahrhundert anlässlich seines 50. Todesjahres: Frank Martin.

Wir starten bereits am 17. Januar mit den Friday-Night-Workshops: Lassen Sie sich in die lebendigen Chortraditionen der Westschweiz entführen: Den regional geprägten Stücken im "patois gruérien" mit Gonzague Monney, der auch eigene Stücke in diesem regionalen Dialekt geschrieben hat und dem mystischen "chant grégorien" mit dem Spezialisten aus Paris, Charles Barbier, der mittlerweile in Saint-Maurice im Valais engagiert ist.

In den Ateliers am Samstag 18. Januar und Sonntag 19. Januar können Sie entweder mit Charles Barbier in die faszinierende Welt von Frank Martin eintauchen, einem der größten Komponisten der Schweiz im 20. Jahrhundert und mit Céline Grandjean gleichstimmige Kompositionen der Romandie erkunden. Oder Sie lassen sich von Philippe Rayot, u.a. Chorleiter der Bach Stiftung St-Gallen, mitnehmen auf eine Reise durch die germanische, vom Lutheraner Choral geprägte Chorgesangskultur, von Bach bis ins 20. Jahrhundert.

Samstagabend laden Sie die regionalen Gastchöre traditionellerweise zum Galakonzert ein: Von "Les Ténors de la Févigne" über das junge und ambitionierte Ensemble "Evohé" bis hin zum etablierten "Ensemble Vocal de Saint-Maurice" lassen uns spüren, wie die Vielfalt und Qualität des Westschweizer Chorgesangs bis unter die Haut geht.

Am Sonntag Nachmittag freuen wir uns auf Sie und Ihre Atelierkolleg:innen beim grossen Finale im Abschlusskonzert. Wir teilen dabei die Freude über das gemeinsam am Wochenende Erarbeitete, auf dass es als unvergessliches Erlebnis noch lange in Erinnerung bleibt.

Melden Sie sich an und ermuntern Sie ruhig auch Ihre Kolleg:innen zu diesem intensiven und gemeinsamen Wochenende voller Musik, Freude und Gemeinschaft in der wunderschönen Stadt Bulle. Wir freuen uns auf Sie und das gemeinsam klingende Fest! Kommen Sie als Einzelperson, mit Bekannten oder als ganzer Chor!

Das lokale Organisationskommittee zusammen mit Elisabeth Gillioz und Grégoire May von der SFEC gestalten dieses besondere Weekend mit grossem Elan in Bulle für Sie.

FridayNight Workshops

In diesen 1 1/4 stündigen Workshops erhalten Sie kurze Einführungen in die besonderen lebendigen Traditionen der Westschweiz. Jeder Workshop wird 2 x durchgeführt, so dass Sie an beiden nacheinander teilnehmen können.

Die Zeiten sind 19:30 - 20:45 Uhr und 21:00 - 22:15 Uhr.

Workshop « Patois gruérien »
Das Patois (Dialekt) aus dem Greyerz ist noch immer sehr präsent in der regionalen Chortradition. Gonzague Monney, der selbst einige Stücke in dieser einzigartigen Sprache komponiert hat, wird Ihnen die farbenfrohen und typischen Klangfarben näherbringen.

Workshop « Chant grégorien »
Der gregorianische Gesang ist in der Westschweiz, vor allem in den katholischen Kantonen Fribourg und Wallis, besonders geprägt. Immer noch gibt es gregorianische «Scholas», die diese Chortradition in der Liturgie pflegen. Der mittlerweile in Saint-Maurice VS tätige Leiter dieses Workshops, Charles Barbier, bringt uns seine Kenntnisse aus Paris mit.

Atelier 1 mit Charles Barbier und Céline Grandjean (Französisch)

Dieses Atelier am Samstag 18. und Sonntag 19. Januar 2025 besteht zum einen aus der Erarbeitung des Werkes «Oedipe Roi» von Frank Martin unter der Leitung von Charles Barbier (Atelier 1a) und parallel aus der von Céline Grandjean angeleiteten Erkundung gleichstimmiger Chormusik der Romandie (Atelier 1b).
Céline Grandjean ist vielen bereits bekannt als Chorleiterin des Winzerfestes 2019.

Speziell für unser Weekend wird eine neue Ausgabe von « Oedipe Roi » vorbereitet. Es handelt sich um ein Bühnenwerk von ca. 30 Minuten Länge für 2 Sprecher, Männerchor, Frauenchor und 15 Instrumente. Es basiert auf der Geschichte von Oedipus-Rex und beinhaltet musikalisch viele von Frank Martins geliebten « archaischen » Musikelementen.
« Oedipe Roi » von Frank Martin wurde erst 2-3 Mal seit seiner Uraufführung in den 1920er Jahren aufgeführt, daher gibt es keine uns bekannte Aufnahme. In Bulle werden wir dieses Werk also wirklich neu entdecken! 

Für ein Beispiel der Stilistik von Frank Martin in dieser Zeit hören Sie gerne in die « Pavane Couleur du temps » hinein.

Da das Werk hauptsächlich aus Frauen- und Männerchören besteht, findet parallel ein zweites Atelier rund um Westschweizer Chormusik für gleichstimmige Ensembles statt, so dass sich Männer und Frauen in der Arbeit an «Oedipe Roi» abwechseln können. Männerchöre haben eine lange Tradition und können dabei heute erfrischend jung erklingen. Gleichzeitig ist erstaunlich, wie alt auch die Tradition im Frauenchorgesang bereits ist. 

Am 21. November 2024 jährt sich Frank Martins Todesjahr zum 50. Mal. Er ist einer der grössten Komponisten der Schweiz im 20. Jahrhundert. International und wirklich anerkannt wurde er dann, als er die Schweiz verliess und in den Niederlanden eine neue Heimat fand. Zahlreiche Werke, die er für populäre Theater und Feste schrieb, haben diese Annerkennung nie bekommen. Heisst populär banal? Nein! In Mézières, einem kleinen waadtländischen Dorf, wurde 1908 eine 1000-köpfige Theatergruppe gegründet, mit der viele, für die Chor- und Oratorienmusik relevante Stücke, wie auch «Le Roi David» von Honegger entstanden sind. Ein spezielles Detail: es gab nur Platz für 17 Instrumente! Das Stück « Oedipe Roi » von Martin wurde ebenfalls in dieser Tradition komponiert – jedoch selten aufgeführt. 

Die genauen Zeiten der Ateliers werden noch bekannt gegeben. In der Regel finden die Ateliers in der Zeit zwischen 9 - 17 Uhr statt.

Werkliste:

(Atelier 1a) « Oedipe Roi » - Frank Martin


(Atelier 1b) a cappella Stücke für gleichstimmige Chöre von Komponist.innen aus der Romandie:

Männerchor

- Bouquets de Romandie (Paul Miche)

- la Paix (Léon Jordan)

- Septembre (Michel Hostettler)

- l’Armailli des grands Monts (Bovet) 

Frauenchor

- N°1 tiré de "Trois choeurs » (Fernande Peyrot)

- L’Aurore s’allume (Blaise Mettraux) 

- Ave Maria (Oscar Lagger)

- Le Chant du Lac (Carlo Hemmerling) 


Technische Anforderung in diesem Atelier



Atelier 2 mit Philippe Rayot (Deutsch)

In diesem 2. Atelier wird Philippe Rayot, unter anderem Chorleiter der Bach Stiftung St. Gallen, Chorwerke einstudieren, die von der Lutheranischen Choraltradition geprägt sind, angefangen bei Bach bis ins 20. Jahrhundert. Die germanische Chorgesangskultur hat viele ihrer Wurzeln im lutherischen Choral. Gesang diente als verbindendes Element, um Gemeinschaft im Gebet zu fördern. Der Choral entwickelte sich sogar zu Volksmusik. So enthielten die ältesten Chorgesangsbücher in ländlichen Regionen wie dem Toggenburg Psalmen und Chorale. Dies prägte die gesamte Chortradition im germanischen Raum, bis hin nach Bern, auf der anderen Seite der Sense, dem Fluss, der den "Röstigraben" zwischen der Westschweiz und der Deutschschweiz bildet.

Werkliste:

Technische Anforderung in diesem Atelier

Konzerte

Die Konzerte finden in der Kirche Saint-Pierre-aux-Liens statt.

Gala-Konzert am Samstagabend 18. Januar 2025, 20 Uhr

Am Samstag präsentiert sich ein Teil der Westschweiz konzertant. Chorgesang in der Westschweiz hat keine sehr alte Tradition: erst mit Jean-Bernard Kaupert, Pfarrer aus dem Schwarzwald, der 1811 nach Morges kam, wurde Chorgesang in der Romandie etabliert. Er löste damit jedoch eine Welle aus, die bis heute Früchte trägt: die Vielfalt und Anzahl an Westschweizer Chören ist enorm. Im Gala-Konzert wird diese Vielfalt mit unseren Gastchören erklingen:

Evohé : Das junge ambitionierte Ensemble der Uni/EPFL in Lausanne wird von Fruzsina Szuromi geleitet. Aurélien Hallopeau (am 14. September in Zürich bei uns zu Gast am 1. Symposium für Chorkunst) singt in dem Ensemble und hat zudem viele neue Kompositionen für seine Chorkolleg:innen geschrieben. 

Ensemble Vocal de Saint-Maurice: Es ist das etablierte Ensemble aus St-Maurice (Wallis), das musikalischen Anspruch mit Kirchenmusik verbindet. Die Abtei und das Ensemble gelten seit jeher als Leuchttürme. Seit 5 Jahren setzt der neue Leiter Charles Barbier diese Tradition erfolgreich fort.

Les Ténors de la Févigne: Sie haben sich 2019 bei der Bastringue des vignerons in Vevey unter 5000 Statisten kennengelernt und bilden seither ein Gesangsquartett ... zu fünft ...ein gemeinsamer Wahnsinn wohnt ihnen inne ... also genießen Sie es, wenn die Tenöre der Févigne bei uns auftreten!

Schlusskonzert am Sonntag, 19. Januar 2025 um 16 Uhr

Hier kommen Sie voll zum erklingen! Alle Atelier Teilnehmerinnen und Teilnehmer tragen gemeinsam mit ihren am Weekend erarbeiteten Werken zum Programm bei.

Preise & Anmeldung

Wir bemühen uns, um eine möglichst einfache und papierlose Abwicklung der Anmeldeformalitäten. Daher können Sie sich ab sofort über die Anmeldeformulare unten anmelden.  Das erforderliche Notenmaterial können Sie im Anmeldeformular direkt bestellen.  Zu den FridayNight Workshops ebenso wie den zwei Ateliers können Sie sich sowohl als Einzelperson als auch als Chor anmelden. Sollten Sie Unterstützung beim Ausfüllen benötigen, melden Sie sich gerne bei Katrin Kolo in der SFEC Geschäftsstelle.

Abmeldungen nach dem 15. November 2024 können zu 50% und nach dem 31. Dezember 2024 können nicht mehr zurückerstattet werden. 

Zwei Ateliers zu drei Themen

Bitte achten Sie bei Ihrer Anmeldung auch darauf, dass die Ateliers unterschiedliche gesangliche Niveaus ansprechen. Danke, wenn Sie sich diesbezüglich realistisch einschätzen. Gerne beraten Sie die Atelierleiter:innen auch persönlich.